UNESCO Weltkulturerbe Schweiz

Das UNESCO-Reiseziel Schweiz

Die UNESCO hat sich das Ziel gesetzt, Kulturschätze und Naturlandschaften von universellen Wert zu schützen und für die kommenden Generationen zu erhalten. In der renommierten UNESCO-Liste für das Welterbe der Menschheit ist die Schweiz mit insgesamt elf Kulturdenkmälern, Naturphänomenen und Kulturlandschaften vertreten.



Die Altstadt von Bern

Die Berner Altstadt wurde bereits 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und gilt als ein vortreffliches Beispiel für die Städtebaukunst des Mittelalters. Umgeben von den majestätischen Gipfeln der Alpenberge befindet sie sich auf einer Halbinsel und wird malerisch von der Flussschleife der Aare umgrenzt. Charakteristisch für die Altstadt von Bern mit dem alles überragenden Münster sind die geschlossenen Häuserzeilen mit ihren gut erhaltenen Sandsteinfassaden und den kilometerlangen Laubengängen. Unter dem roten Dächermeer spazieren die Besucher außerdem an vielen Brunnen aus der Zeit der Renaissance vorbei, die teilweise von allegorischen Figuren geschmückt werden. Über die Jahrhunderte konnte sich die Berner Altstadt immer wieder an die Anforderungen des modernen Lebens und an die Funktionen einer Landeshauptstadt anpassen, ohne ihre mittelalterliche Stadtstruktur oder ihren romantischen Charme zu verlieren.


Benediktinerinnen-Kloster St. Johann in Val Müstair

Das ebenfalls im Jahr 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannte Benediktinerinnen-Kloster St. Johann in Müstair (Kanton Graubünden) wurde im Jahr 775 von Karl dem Großen gegründet und gilt heute als eines der ältesten Bauwerke der gesamten Alpen. Die nahezu vollständig erhaltene Heiligkreuzkapelle besitzt sogar noch ihre bis heute tragende Balkendecke. Die karolingischen Fresken in der Klosterkirche, die um das Jahr 800 entstanden, wurden im 12. Jahrhundert um romanische Wandmalereien ergänzt. Im 15. Jahrhundert wurde in der Klosterkirche ein Gewölbe im Stile der Spätgotik errichtet, im 16. Jahrhundert kam ein Kirchturm hinzu. Im Laufe der Zeit wurden außerdem ein Plantaturm, die Gnadenkapelle sowie eine Bischofsresidenz und mehrere Wohnräume erbaut, die heute teilweise als Gästezimmer dienen. Der einstige Wohn- und Wehrturm fungiert heute als Museum. Das Kloster selbst ist bis heute von Nonnen bewohnt.


Stiftsbezirk St. Gallen

Das Stiftbezirk von St. Gallen wurde im Jahr 1983 mit dem Titel UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet, da es vom frühen Mittelalter über die Zeit der Renaissance bis hin zum Barock eines der bedeutendsten kulturellen Zentren Europas war. Im St. Gallener Stiftbezirk befindet sich die im Stile des Barock erbaute Kathedrale, welche mit ihren zwei Türmen zugleich als das Wahrzeichen der Stadt gilt, weiterhin eine imposante Stiftsbibliothek, welche zu den ältesten der Welt gehört und über einen atemberaubend schönen, im Rokokostil gestalteten Bibliothekssaal verfügt, sowie ein Stiftsarchiv, das zusammen mit der Bibliothek einige der ältesten Handschriften des Abendlandes beherbergt.

Am Genfer See liegen die Weinberg-Terrassen von Lavaux (Kanton Waadt), welche sich auf rund 40 Kilometern an steilen Hängen schmiegen. Diese zum UNESCO-Welterbe erklärte Kulturlandschaft wurde erstmals im 12. Jahrhundert von Mönchen für den Weinanbau genutzt. Mit Hilfe von Stützwänden errichteten sie Terrassenfelder, die sich leichter bewirtschaften ließen. Der Weinanbau formte über Jahrhunderte die hiesige Landschaft und bildet seit vielen Generationen die Lebensgrundlage für die hiesigen Winzer.


Die Burgen von Bellinzona

Zum Kulturerbe der Schweiz gehören weiterhin die Wehranlagen von Bellinzona (Kanon Tessin), die einzigartig für das Gebiet der Alpen sind. Die drei Burgen Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro sowie die zugehörige Murata, eine Doppelmauer mit Zinnen und einem Durchgang im Inneren, wurden bereits im Mittelalter errichtet und zeugen von der herausragenden Baukunst der damaligen Zeit. Sie wurden an einer strategisch wichtigen Lage errichtet, an der bereits in der Jungsteinzeit feste Siedlungen errichtet wurden. Denn gleich mehrere Alpenpässe führen hier vorbei, die wichtige Verbindungsrouten für den Warenverkehr zwischen den Regionen nördlich und südlich der Alpen darstellen.




Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen in der Schweiz

Zu den ältesten Kulturzeugnissen der Schweiz sowie des Alpenraums zählen die prähistorischen Pfahlbauten, die in Seen und Feuchtgebieten am Rande der Alpen errichtet wurden. Insgesamt 111 solcher Fundstätten aus insgesamt sechs Nationen wurden gemeinsam in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO eingetragen, 56 von ihnen befinden sich in der Schweiz. In zwei Archäologieparks wurden Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit gemäß wissenschaftlicher Erkenntnisse nachgebaut. Das Village Lacustre befindet sich in dem Dorf Gletterens (Kanton Freiburg); eine zweite Pfahlsiedlung befindet sich zusammen mit dem archäologischen Lernpfad Wauwilermoos in Wauwil (Kanton Luzern).


Die Stadtlandschaft von La Chaux-de-Fonds und Le Locle

Aus dem Industriezeitalter stammen dagegen die Zwillingsstädte La Chaux-de-Fonds und Le Locle (Kanton Neuenburg), die für ihre Uhrmacherkunst berühmt sind und seit 2009 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Grund hierfür sind die im Schachbrettmuster angelegten Stadtviertel aus dem 18. und 19. Jahrhundert, in denen sich an den rechtwinklig verlaufenden Straßen Fabriken, Werkstätten sowie Wohngebäude in kubischer Form und mit Jugendstilarchitektur aneinanderreihen. Diese sonst für amerikanische Städte typische Stadtbauweise im Schachbrettmuster sowie die enge Verzahnung von Industrie- und Wohngebiet findet sich auch in der Nachbarstadt Le Locle wieder und geht auf den Architekten Charles-Henri Junod zurück.


Die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina

Als ein Symbol für das Industriezeitalter gilt die Eisenbahn, die auch für den Fortschritt der Schweiz eine große Bedeutung hat. Als wahre Meisterleistung gilt hierbei die Eisenbahnstrecke zwischen Thusis im Kanton Graubünden und Tirano in der italienischen Lombardei, die durch Hochgebirgsland führt und zahlreiche Täler, Schluchten, Felswände und Berge überwindet. Die „Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina“ wurde 2008 nicht nur wegen ihrer technischen Innovationen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, sondern auch deswegen, weil sie sich harmonisch in die Naturlandschaft einfügt. Wer diese einmalige Bahnfahrt einmal selbst erleben will, der profitiert von dem zwei Tage gültigen „UNESCO-Welterbepass der Rhätischen Bahn. Für Genießer gibt es derweil einige Wanderwege entlang der Bahnstrecke, so etwa der Bahnerlebnisweg zwischen Preda und Bergün und die Via Albula-Bernina. Weiterhin bietet das Bahnmuseum Albula in Bergün wissenswerte Hintergrundinformationen zur Strecke.




Das UNESCO-Weltnaturerbe der Schweiz

Die Alpenrepublik Schweiz hat bekanntlich eine atemberaubende Naturlandschaft zu bieten, so dass es nicht verwundert, dass auch einige Naturphänomene von besonderer Bedeutung auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes zu finden sind. Hierzu gehören die Berge Eiger, Mönch und Jungfrau zusammen mit dem Aletschgletscher, welche gemeinsam die größte Gletscherregion Eurasiens bilden.

Ebenfalls in der UNESCO-Liste aufgeführt ist der Monte San Giorgio am Luganer See. Hier haben sich ältere Gesteinsschichten über jüngere geschoben, so dass die hier gefundenen Fossilien uns heute Einblicke in die Zeit vor rund 240 Millionen geben, als die Alpenregion noch ein Meer war. Die Fossilienfunde können vor allem im Züricher Paläontologischen Museum, ein kleiner Teil aber auch im Fossilienmuseum Meride besichtigt werden. Auf dem pyramidenförmigen Berg Monte San Giorgio selbst informiert ein Lehrpfad Wanderer und Radfahrer über die geologischen Besonderheiten.

Schließlich vermittelt auch die Schweizer Tektonikarena Sardona mit der weltberühmten Glarner Hauptüberschiebung einen lebendigen und weltweit einzigartigen Eindruck von der Entstehungsgeschichte der Gebirge. Sie befindet sich in den Kantonen Glarus, Graubünden und St. Gallen.


Weitere Ideen für den nächsten Urlaub in der Schweiz und aktuelle Reiseangebote findest Du auf Urlaubsreise 24.

Ausflugsziele zu den UNESCO-Weltkulturerben der Schweiz werden bei myswisstrek laufend ausgebaut und ergänzt. Zögere nicht diese wunderbaren Naturlandschaften und Kulturdenkmäler zu erkunden.





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